Aktuelle News 10.08.22

10.08.2022 18:24 (zuletzt bearbeitet: 10.08.2022 23:04)
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Trotz Herbst: So lange sind 30 Grad möglich


Gefühlt dreht sich der Sommer 2022 nur um eines: Hitze! Temperaturen von 30 Grad und mehr haben weite Teile Deutschlands immer wieder im Griff, aber wie lange noch? Die Tage werden bald mit großen Schritten kürzer und damit fehlt immer mehr Sonnenenergie. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, wie lange Hitzetage statistisch noch möglich sind. Auch ein Blick auf die Wetter-Langfristmodelle gibt eine Richtung vor.

Herbst-Dunkelheit kommt mit großen Schritten

Aktuell beträgt die Tageslänge noch rund 15 Stunden – im Norden gut eine viertel Stunde mehr, im Süden knapp eine halbe Stunde weniger. In dieser Zeit hat die Sonne noch genügend Kraft, um das vom Hochsommer aufgeheizte Mitteleuropa auf Höchstwerte von deutlich über 30 Grad zu bringen. Doch die Kraft der Sonne schwindet.

Bis zum 23. September, also zum kalendarischen bzw. astronomischen Herbstbeginn, bekommen wir täglich gut 3 Minuten weniger Sonnenlicht pro Tag, Mitte September fast 4 Minuten. Und so beträgt die Tageslänge zum astronomischen Herbstbeginn am 23. September nur noch 12 Stunden.



Badewetter im September - Anfang September durchaus im Bereich des Möglichen.


Immer weniger Sonnenkraft für Hochsommerfeeling

Die Heizenergie der Sonne hängt aber auch vom Stand über dem Horizont ab. Je steiler die Sonne über uns steht, desto mehr Kraft hat sie. Je näher sie am Horizont hängt, desto weniger – wir erinnern und an die kalte Dezembersonne. Wie lange reicht also die Energie noch, um Temperaturen von 30 Grad zu produzieren?

Extreme Hitze im September in Deutschland möglich




Ganz vorn dabei: Jena in Thüringen hält den Hitzerekorde im September mit 36,5 Grad!


Nachdem wir in der ersten Augusthälfte statistisch noch mit die heißesten Tage des Jahres bekommen, geht es bei den Temperaturen Ende August nicht selten schon mal heftig nach unten. In manchen Jahren schaute schon der Herbst vorbei, welcher mit dem September zumindest meteorologisch beginnt. Dennoch sollte der September hinsichtlich Hitze nicht unterschätzt werden.

Besonders in den ersten Tagen ist – wenn auch nicht sehr wahrscheinlich – extreme Hitze mit über 35 Grad möglich. Ein Blick auf die Rekorde zeigt für das erste und zweite Drittel des Monats jeweils beachtliche 36,5 Grad in Jena aus dem Jahr 1911 und in Bühlertal aus dem Jahr 1947. Zuletzt fiel besonders das Jahr 2020 auf, wo es Mitte des Monats noch reihenweise 30er gab. Ende September wird die Luft für Werte um 30 Grad tatsächlich etwas dünner.

Oktober-Wetter und 30 Grad? Geht!

Wenn im September schon die Hitze-Luft dünn wird, wird sie im Oktober gewiss nicht gehaltvoller, aber man sollte die heiße Luft nicht gänzlich abschreiben. Das bewies das Jahr 2009. Am 7. Oktober wurden in Müllheim am Oberrhein 30,9 Grad gemessen – der amtierende Deutschlandrekord für diesen Monat und gleichzeitig der späteste Hitzetag, der in Deutschland bisher registriert wurde.

Der Frühherbst kann also tatsächlich sehr vieles: Von knüppeldicker Hitze im Altweibersommer bis hin zu Frost und Mittelgebirgsschnee. Diese Option liegt ja auch auf dem Tisch. Womit wir bei den Optionen und Spekulationen zum aktuellen Jahr wären.

Zeigt die Prognose von den Herbst 2022 auch Hitzetage?

Tatsächlich registrieren wir aktuell einen Hitzetag nach dem anderen. Ende August wird die Lage dann langsam etwas unklarer, manche Modellläufe berechnen aber weiterhin Hitze mit 30 oder sogar nahe 35 Grad. Letzteres wäre für diese Jahreszeit schon extrem, wenn wir an die oben genannten Rekorde zurückdenken.

Damit scheinen 30er auch Anfang September in diesem Jahr zumindest nicht ganz unwahrscheinlich. Untermauert wird diese These vom Status Quo in Südeuropa. Hier war es monatelang zu heiß und diese Hitze schwindet nicht so einfach. Gleiches gilt für das teils 4 Grad zu warme Mittelmeer, welches diese Überhitzung im Herbst an die Luft abgeben wird.

Dementsprechend erscheint es wenig überraschend, dass auch die experimentellen Langfristmodelle der Amerikaner (NOAA) und Europäer (EZMWF) einen zu warmen September und Oktober berechnen. Diese Temperaturabweichungen geben zwar keine Auskunft über die Höchstwerte einzelner Tage, gleichzeitig steigert eine erhöhte Durchschnittstemperatur aber die Wahrscheinlichkeit für Hitzetage. Und im Zweifel gilt: Im Herbst sind wir schlauer!


Sonnig und heiß – nächste Woche dann Trog und mögliche Gewitter



Bis zum Wochenende setzt sich das zumeist sonnige und trockene Hochsommerwetter fort. In der nächsten Woche etabliert sich ein Trog über Westeuropa. Auf dessen Vorderseite könnte der Zustrom heißer Luft erhalten bleiben, vor allem in den Osten und Süden. Dabei könnten auch wieder Gewitter mitmischen. Heute und am Donnerstag erwartet uns landesweit viel Sonnenschein und durchweg trockenes Sommerwetter. Es wird auch im Norden immer wärmer. Am heißesten wird es in den Flusstälern im Westen und Südwesten mit örtlich 33 oder 34 Grad. Am Freitag eiert ein Höhentief von Osten her am Rande des Hochs in etwa nach Österreich. Aber nur im äußersten Südosten (Erzgebirge, Böhmerwald und östlicher Alpenrand) sind vereinzelte Schauer und Gewitter möglich. Sonst setzt sich das landesweit trockene und sonnig-heiße Hochsommerwetter fort.

Modellkarten Schauer- und Gewitter Freitagnachmittag

Am Wochenende zieht sich das Höhentief Richtung Südosteuropa zurück. Es lenkt etwas feuchtere Luftmassen in den äußersten Osten und Südosten. Hier sind lokale Schauer und Gewitter nicht ausgeschlossen, sonst bleibt es überall trocken und es wird sogar noch etwas heißer. Auch im Norden sind verbreitet Temperaturen von über 30 Grad zu erwarten. Die Trockenheit setzt sich somit fort bzw. verschärft sich noch. Es besteht landesweit hohe bis sehr hohe Gefahr von Wald- und Flächenbränden.
In der nächsten Woche deutet sich an, dass sich ein Trog über Westeuropa etabliert und sich womöglich bis zur Iberischen Halbinsel eingräbt. Damit liegen wir nach den meisten Modellen auf der Vorderseite dieses Troges und der Zustrom sehr warmer bis heißer Luftmassen könnte sich fortsetzen. Die Westhälfte liegt dabei etwas näher am Trog. Hier könnte es unter Umständen nicht ganz so heiß werden und sich mitunter auch ein paar Störungen in Form von Schauern und Gewittern bemerkbar machen. Es wird auf die genaue Lage des Troges ankommen. Immer mehr Wettermodelle tendieren aber dazu, dass der Trog bis mindestens zur Wochenmitte westlich von uns bleibt, er also nicht zu uns reinschwenkt. Damit wären auch weiterhin keine flächigen Regenfälle zu erwarten. Es würde dann bei lokalen Regengüssen bleiben, auch mal kräftige Gewitter sind dann möglich. Die Trockenheit würde sich vielerorts fortsetzen.






Wetter-Prognose für Baden-Württemberg: Experte warnt vor „sintflutartigem Regen




Es ist heiß in Baden-Württemberg. Zu heiß. Seit Wochen wird das Land von einer gefährlichen Dürre geplagt. Lesen Sie hier, ob jetzt endlich der langersehnte Regen kommt:

Heiß, heißer, Sommer 2022: Seit Wochen hat eine Hitzewelle Baden-Württemberg im Griff. Temperaturen bis zu 39 Grad und tropische Nächte rauben Mensch und Tier den Schlaf. Hinzu kommt die extreme Trockenheit: Wo man hinguckt, herrscht Dürre. Ein amerikanisches Wettermodell lässt nun aber aufhorchen: Regen in weiten Teilen Deutschlands – auch in Baden-Württemberg.

Seit Wochen klettern die Temperaturen in Baden-Württemberg über die 30-Grad-Marke. Spitzenwerte wurden zuletzt am Donnerstag (4. August) in Waghäusel-Kirrlach gemessen: Dort kletterte das Thermometer auf 38,3 Grad. (fas)


Rekord-Dürre: Wann gibt es in Deutschland endlich wieder Regen?

Regen, wo steckst Du? Das werden sich in diesen Tagen viele Landwirte, aber auch Gärtner fragen. Wann endet dieses trockene Wetter und wann kommt flächendeckender Landregen? Wir schauen uns die aktuellen Prognosen und den Stand der Dinge an.

Dieser Sommer ist ein sehr trockener Vertreter. Aktuell ist es sogar der trockenste Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Er schlägt den Sommer 2018, der ebenfalls sehr trocken war, um Längen. Zumindest ist das der aktuelle Stand. 2018 hatten wir am Ende des Sommers 131 Liter Regen pro Quadratmeter eingesammelt. In diesem Sommer sind es bisher 103 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gewesen. Wir liegen also noch deutlich unter 2018.

Was war eigentlich im Sommer 1947 los? Aktuell geistert ein altes Video durch die Netzwerke. Es trägt den Titel "Die große Dürre" und ist aus dem Jahr 1947. Es zeigt ebenfalls sehr trockene Landschaften in Deutschland. Damals gab es im Sommer insgesamt 157 Liter Regen pro Quadratmeter. Es war also deutlich nasse als 2022 und auch nasser als 2018 gewesen. Trotzdem macht dieses Video aktuell die große Runde und wird in Sachen Klimawandel "missbraucht".

Klimaleugner missbrauchen Dürre-Video

Immer wieder liest man darunter Kommentare wie: Dürre, das gab es also auch schon damals. Aber darum geht es bei der Klimaerwärmung eigentlich auch überhaupt nicht. Die Niederschläge der Sommer seit 1881 sind grundsätzlich kaum verändert. Da gab es immer wieder sehr trockene und auch sehr nasse Sommer. Das darf aber nicht davon ablenken, dass die Temperaturen seit einigen Jahrzehnten im Sommer in Deutschland stark ansteigen. Das Dürre-Video aus 1947 wird allerdings dazu missbraucht, um damit gleich dir direkte Klimaerwärmung zu leugnen, ein altbekannter Taschenspielertrick.

Weit und breit erstmal kein Regen in Sicht

Doch wo steckt denn nun der Regen? Der ist aktuell bis zum Sonntag nicht in Sicht. Das Hoch Oscar steht fest wie ein Fels in der Brandung. Das Hoch macht für kein Tief mit Regen Platz. Auch ein Höhentief, welches zunächst für diese Woche Freitag und Samstag berechnet worden ist, bleibt mehr oder weniger aus. Es schickt am Samstag lediglich ein paar Wolken in den Osten von Deutschland, Regen bringt es aber kaum.

Neue Hoffnung besteht dann in der nächsten Wochen. Am Montag ziehen vom Saarland einzelne Schauer und Gewitter auf. Sie erreichen Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und auch Hessen. Wie immer bekommen nur einige etwas ab. Für Dienstag und Mittwoch war zunächst ein weiteres Höhentief berechnet worden. Stellenweise sahen die Modelle bis zu 150 Liter Regen im Süden und Osten, es wäre ein Segen gewesen. Doch mittlerweile ist auch dieses Tief wieder verschwunden. Geblieben sind noch einzelne Schauer und Gewitter.

Es bleibt sehr warm bis heiß

Unterdessen setzt sich auch die Wärme bzw. Hitze fort. Die Höchstwerte erreichen bis Sonntag oft Werte um 30 Grad, im Westen und Süden auch bis zu 35 oder 36 Grad. Auch nächste Woche sind wir meist um 30 Grad unterwegs. Eine spürbare Abkühlung ist aktuell nicht in Sicht.

Die aktuellen Wetterprognosen deuten bis zum 20. August nur lokale Regenfälle an, größtenteils einzelne Schauer und Gewitter. Der ergiebige Landregen ist weit und breit nicht in Sicht. Wir stecken weiter in der Dürre fest. Entwarnung kann hier leider noch lange nicht gegeben werden. Der Sommer 2022 ist tatsächlich auf bestem Weg, der trockenste Sommer seit 1881 zu werden

Lg Jenny 😎


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